DSLR & DSLM als Webcam nutzen – Anleitung

DSLR & DSLM als Webcam nutzen – Anleitung

Wer häufig streamt, sei es auf Twitch, YouTube, Mixer, Facebook, Instagram oder einer anderen Plattform, und einen gewissen Grad an Qualität an den Tag legen möchte, muss auf solides Equipment zurückgreifen. Da Ton und Bildqualität beim Streaming eine große Rolle spielen, sollte zunächst auch hier nach der passenden Hardware Ausschau gehalten werden. Für viele ist hier der Knackpunkt die Webcam. Für den privaten Gebrauch reichen bspw. die im Laptop verbauten Modelle noch aus, darüberhinaus benötigt es jedoch ein Upgrade. Das Schöne daran: Wer bereits eine professionelle Kamera (also eine DSLR oder eine DSLM) sein Eigen nennen darf, kann diese auch für das Streaming nutzen. Wie genau die Spiegelreflexkamera oder die spiegellose Kamera als Webcam genutzt werden kann, wird im folgenden Beitrag für euch erklärt.

Spiegelreflex & spiegellose Kamera als Webcam verwenden

Mit der Verwendung einer professionellen Kamera wird die Bildqualität im Stream meist auf ein neues Level gehoben. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn bereits eine entsprechende Kamera im Haus ist. Ist dies der Fall, wird nur noch ein kleines Stück Hardware benötigt, so wie die Corsair Elgato Cam Link 4K. Dieses kleine Capture-Gerät ist einfach zu nutzen und benötigt nicht viel Platz. Alternativ gibt es noch abweichende Modelle des Herstellers, der in dieser Sparte führend ist. Etwas günstiger, dafür aber auch mit einigen Abstrichen, ist die AVerMedia – GL310 LGP Lite, die es bereits für rund 80 Euro gibt.

Der Stick (oder das jeweils vorhandene Capture-Gerät) wird über USB mit dem gewünschten Endgerät (Laptop oder Desktop-PC) verbunden und via HDMI-Kabel mit der entsprechenden Kamera. Wer längere Streams plant, sollte sich zudem über einen Stromadapter Gedanken machen. Oftmals reichen die Akkus in der DSLR oder DSLM nicht für lange Sessions aus. Ein Adapter ersetzt den Akku in der Kamera und schließt ihn an den normalen Dauerstrom an. So geht der professionellen Kamera nicht unterwegs der Saft aus. Manche Kameramodelle können sogar direkt via USB an den Strom angeschlossen werden.

Steht das gesamte Setup, so können die manuelle Einstellungen der DSLR / DSLM verwendet werden. Dies verhindert unter anderem, dass die Automatikfunktion der Kamera während des Streams irgendwelche Dummheiten anstellt und an den falschen Stellen versucht zu korrigieren. Empfehlungen hierfür geben wir euch etwas weiter unten. Je nach Standort der Kamera benötigt ihr auch noch ein Stativ. Hier gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Allzu teuer muss es jedoch nicht sein, da es in diesem Szenario lediglich die Cam an einer Position halten soll.

Ist die Kamera soweit eingestellt, mit der Capture-Card verbunden und diese wiederum mit dem PC, kann es auch schon losgehen. In der zu verwendeten Software (beliebt ist hier OBS) wird nun die angeschlossene Karte als Bildquelle ausgewählt und schon ist ein Bild zu sehen. In der Software stehen meist weitere Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, die als “Feintuning” anzusehen sind.

DSLR / DSLM – Manuelle Einstellungen für Stream

  • Blende
    Bestimmt, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Sorgt zudem für einen unscharfen Hintergrund, was professioneller aussieht.
  • Belichtungszeit
    Bestimmt, wie lange Licht auf den Sensor trifft. Richtet sich beim Filmen danach, wie viele Bilder pro Sekunde eingestellt sind. Bei 25 FPS wird die Verschlusszeit auf 1/50 gestellt, bei 50 FPS auf 1/100. Andernfalls könnte die Lichtquelle im Video flackern.
  • ISO
    Bestimmt, wie empfindlich der Sensor gegenüber Licht sein soll. Ein zu hoher Wert sorgt hier für ein Rauschen.
  • Weißabgleich
    Sensibilisiert die Kamera auf die Farbtemperatur des Lichtes.

Ist eine geeignete Lichtquelle für den Stream vorhanden, geht es an die manuellen Einstellungen. Im manuellen Modus ist eine möglichst kleine Blendenzahl wünschenswert, wodurch der Hintergrund schön unscharf wird. Anschließend noch die Belichtungszeit auf die genannten Werte einstellen, abhängig von der Anzahl der Bilder pro Sekunde, die ausgegeben werden. Den ISO-Wert im besten Fall so gering wie möglich halten, um ein Rauschen zu verhindern. Ist das Bild zu hell, kann bspw. am ISO-Wert geschraubt oder die Lichtquellen werden ein wenig verrückt. Hier gilt es etwas auszuprobieren.

Für die richtige Farbtemperatur wird nun noch der Weißabgleich eingestellt. Dies ist abhängig vom gewünschten Effekt und den verwendeten Lichtquellen. Auch hier funktioniert vieles über Ausprobieren. Ein guter Richtwert sind 3600 K bei Kunstlicht. Im letzten Schritt ist der Autofokus abzustellen, damit dieser während des Streams nicht unnötig versucht zu fokussieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: DSLR / DSLM als Webcam

Fassen wir die oben genannten Schritte noch einmal kompakt zusammen. Dabei wird im Folgenden davon ausgegangen, dass bereits eine entsprechende DSLR oder DSLM zur Verfügung steht.

  1. Das Setup, inklusive Licht und finalem Standort der Kamera aufbauen
  2. Die Kamera mit der Capture-Card verbinden und die Capture-Card mit dem PC
  3. Manuelle Einstellungen an der Kamera vornehmen, bis das Bild den eigenen Wünschen entspricht
  4. In der Software (OBS, Skype, o.ä.) die Capture-Card als Bildquelle auswählen
  5. Gewünschte Einstellungen in der Software vornehmen

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